Finnisches Joint Venture aus Abfall- und Landwirtschaft

Die WELTEC Biogastechnologie machte es erst möglich

Im Mai 2010 ist eine 600 Kilowatt-Biogasanlage in Kitee, im Südosten Finnlands, in Betrieb gegangen. Die Spezial-Anlage von WELTEC BIOPOWER ist technologisch einzigartig. Sie wird von einem Landwirt und einem Abfallentsorger betrieben.

Eine einzigartige und technisch sehr effektive Biogasanlage

Die Biogasanlage ist zweigleisig ausgelegt: In die beiden 3000 und 1700 Kubikmeter großen Fermenter werden Bioabfälle aus der Landwirtschaft und Industrieabfälle, getrennt nach tierischen- und pflanzlichen Rohstoffen, eingebracht. Die Anlage kann verschiedene flüssige und feste Rohstoffe entgegennehmen. Jährlich kommen insgesamt etwa 20.000 Tonnen Rindergülle, Abfall und Klärschlamm zur Verarbeitung.

Eine weitere technische Besonderheit ist die integrierte Auspack- und Zerkleinerungsvorrichtung. Die Entpackungsmaschine ermöglicht die Entgegennahme verpackter Bio- und Schlachtabfälle aus der Industrie und die anschließende Zerkleinerung. Mit der Maschine wird verhindert, dass Plastikabfälle in die Anlage geraten. Dieses hochmoderne System ist in Finnland bislang einzigartig. Weltweit können nur wenige Hersteller solche Anlagen bauen.

Anlagenbetreiber Biokymppi

Der Anlagenbetreiber Biokymppi vergab den Auftrag zum Bau der Anlage bewusst an einen Hersteller mit großer internationaler Erfahrung.

„WELTEC hat seine Kompetenzen bereits in vielen unterschiedlichen Ländern, Anwendungsfeldern und Regionen unter Beweis gestellt. Die Anlagen sind unabhängig von der Klimazone und den verwendeten Substraten immer hocheffizient undliefern verglichen mit Kompostsystemen die bessere Energie. Das hat bei unserer Entscheidung für eine WELTEC-Anlage eine wesentliche Rolle gespielt“, sagt Pekka Partanen, der Hauptinvestor.

Schon im Vorfeld der Entscheidung im April 2008 hatte WELTEC BIOPOWER gemeinsam mit dem finnischen Partner die Betreiber nach Deutschland eingeladen. Dort konnten sie sich ein Bild von den Anlagen und Produktionsstätten machen. Biokymppi war zuvor durch Seminare und Informationsmaterial auf die WELTEC BIOPOWER GmbH aufmerksam geworden.

„Während der Planung und Herstellung sind die Mitarbeiter aus den verschiedenen Fachabteilungen stets schnell und kompetent auf unsere Anliegen und Fragen eingegangen“, betont Mika Juvonen, der Geschäftsführer von Biokymppi Oy das eingespielte Projektmanagement von WELTEC BIOPOWER.

Angesichts der verschiedenen Rohstoffe, die aus Landwirtschaft, Industrie und von kommunalen Entsorgern eingebracht werden, war es den Betreibern wichtig, ständig auf die Abteilung ‚Biologische Betreuung‘ zugreifen zu können.

Anlagenperformance

Die mit der Anlagenperformance verbundene Qualität ermöglicht umfangreiche Garantieleistungen und eine effiziente, unterbrechungsfreie Energieausbeute. Dies ist in Finnland ausschlaggebend, weil dezentral erzeugter Strom nicht vergütet wird.

Biokymppi verkauft daher die produzierte Wärme an die Stadt Kitee für deren örtliches Fernwärmenetz, mit dem die rund 10.000 Einwohner versorgt werden. Die eigene Wärme für die beiden Fermenter wird abhängig von der Jahreszeit durch Deponiegas und Holzspäne gewonnen. Biokymppi hat bereits die Pläne für den Bau des dritten Fermenters vorliegen. Wenn die Rohstoff-Versorgung und die Abnahme des Düngers gesichert sind, können die Bauarbeiten für den dritten Abschnitt beginnen. Die Düngerprodukte sind hygienisch untersucht und als sicher eingestuft.

Sämtliche EU-Spezifikationen für Nebenprodukte sind erfüllt. In Finnland liegen die Investitionszulagen für Biogasanlagen je nach Auslegung zwischen 20 und 35 Prozent. Im Moment ist in der Diskussion, die Zulagen durch einen Einspeisetarif, wie er in Deutschland üblich ist, zu ersetzen. Und da es auch keine Einnahmen durch den Handel mit CO2-Zertifikaten gibt, ist die Zahl der Biogasanlagen noch überschaubar: Im Jahr 2008 gab es keine 100 Anlagen. Die Finnen haben sich jedoch in einem ehrgeizigen Aktionsplan verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen, die mit 16 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Kopf und Jahr zu den weltweit höchsten gehören, bis 2012 gemessen am Basisjahr 1990, konstant zu halten. Eine deutliche Aufstockung der Biogasanlagen-Population wäre dabei hilfreich.

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